Das Handauflegen wird im Alten Testament als rituelle Handlung bei der Wahl des Opfertieres beschrieben. Jesus Christus konnte als Thaumaturg (Wundertäter) heilen. Er konnte seine Gabe auch auf seine Jünger übertragen. Diese heilten dann in seinem Namen:

„Wer aber in Meiner Lehre wandelt und glaubt, dass Ich der wahre Christ bin, der mag einem Kranken in Meinem Namen die Hände auflegen, und es wird besser mit ihm werden.
Und so ein Kranker auch in der Ferne ist, und du betest in Meinem Namen über ihn und streckst nach ihm deine Hände aus, so soll er gesund werden, so es zu seinem Heile gereicht.“ (Jakob Lorbeer Ev. 06.180)

Als Wunderheiler galten auch die englischen und französischen Könige. Sie heilten durch das Handauflegen die Skrofulose (als Skrofeln wurden Entzündungen der Halsdrüsen, Nasendrüsen, Augenlieder, Bindehaut und anderer Entzündungen an Kopf und Hals bezeichnet).

“Was sage ich? Haben wir nicht gesehen, wie unser Herr, der König Ludwig, das gewohnte Wunder vollbrachte? Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Kranke, die am Hals oder an anderen Teilen des Körpers von den Skrofeln befallen waren, in Massen herbeiströmten, um sich von ihm berühren zu lassen und das Kreuzeszeichen von ihm zu empfangen. Ich stand dort ganz nahe bei ihm und suchte sie sogar von ihm abzuhalten. Der König jedoch zog sie in seiner angeborenen Großmut mit der erlauchten Hand zu sich heran und bekreuzigte sie überaus demütig. Sein Vater Philipp hatte ebenfalls mit Eifer von dieser wunderbaren Kraft Gebrauch gemacht, doch verlor er sie durch mir unbekannte Sünden, die er auf sich lud.” (Schrift De Pignoribus Sanctorum von Guibert, Abt von Nogent-sous-Coucy)

In den Beschreibungen des Heilungsrituals wird entweder das Handauflegen als Zeichen eines virtuellen Kreuzes oder als tatsächliches Auflegen der Hand beschrieben.

„Der König von England heilet durch Berührung beyder Hände eine besondere Art der Krankheit, welche das Königsübel genennet wird, und soll diese Kraft den Englischen Monarchen seit den Zeiten des Heiligen [heilenden] Eduards beywohnen. (Gottfried Achenbach 1749)

„erst wurde feierliche Messe gehalten, welcher der König beiwohnte, dann wurde ein grosses Gefäss mit Wasser gefüllt vor ihn gebracht, und Se. Majestät legte, nach einem abgehaltenen Gebete vor dem Altar, seine rechte Hand auf den Leidenden, wusch sie darauf in dem Wasser, welches der Kranke wegtrug und beobachtete dann ein 9 tägiges Fasten.(…)

Ein anderer Geschichtsschreiber berichtet, dass er Karl VIII. während seines Besuches in Rom Skrophelkranke, die zu ihm gebracht wurden, durch Berührung derselben heilen sah, zu grosser Verwunderung der erstaunten Italiener. Von Franz I. ist schon die Rede gewesen; während seiner Gefangenschaft unter den Spaniern liefen viele zu ihm, um sich von den Strophein heilen zu lassen, weil die spanischen Könige nicht die Gabe besassen, durch Berührung ihrer Hand diese Krankheit wegzubringen.” (Handbuch der christlichen Archäologie, Leipzig 1836, Bd. II, S. 482-483

“In Frankreich wurde es (das Handauflegen) zur Krönung des Restaurationskönigs Karl X. (1825-30) das letzte Mal praktiziert.” (Wikipedia)

Heute ist das Handauflegen oft eine kultisch-transzendente Handlung, bei der sich Begabte und weniger Begabte als Heiler versuchen. Die Schulmedizin ist dabei, langsam den “Therapeutic Touch” zu akzeptieren. Reiki – eine weitere Tradition des Handauflegens – ist eher in Esoterikkreisen angesagt und nicht beim Oberarzt in der Klinik.

Der geistige Vater des Reiki, Mikao Usus, empfing seine Gabe während einer einer 21 tägigen Fastenkur. Mit den Händen heilen zu können, entdeckte er zufällig an seinem eigenen Körper und begann dann, diese Gabe systematisch zu entwickeln und zu kultivieren. Nur wer durch Mikao Usus oder einem seiner Schüler in die Technik eingeführt wurde und die Weihen empfing, soll Reiki können. Das klingt ein wenig nach Strukturvertrieb.

Häufig finden sich Heiler, die Ihre Gabe von der Großmutter erlernt haben wollen. Es gibt Heiler, die ein Erleuchtungsereignis verspürten und Andere, die sich berufen sehen. Woran erkennt man nun aber den tatsächlichen Heiler und woran den Scharlatan? Zunächst sei vorangestellt, auch der Scharlatan bildet sich ein, mit seinen Händen heilen zu können. In dieser Überzeugung liefert er eine entsprechende Vorführung, die sicherlich auch beeindruckt und sich positiv auf die Psyche und Gesundheit des Patienten auswirkt. Die bloße körperliche Berührung und die Intensität des auf einen Eingehen löst viele Dämme und Blockaden. Um diese Form des Handauflegens soll es hier jedoch nicht gehen.

Mit Handauflegen ist hier die Befähigung gemeint, mittels Handkontakt unmittelbar sehr intensive Körperreaktionen und Gefühle zu erzeugen. Im Moment der Behandlung finden die Sensationen an den betroffenen Organen statt. Sollte dies nicht geschehen, dann ist es auch kein wirkliches Handauflegen.

Beim Handauflegen werden Energien in unterschiedlichen Frequenzen und Stärken übertragen. Energien dieser Stärke können nur Organismen entwickeln, deren körperliche Konstitution überhaupt erst eine positive energetische Ausstrahlung ermöglicht. Ein stark übergewichtiger Heiler kann vielleicht emotional auf seine Kundschaft eingehen, über die körperlichen Voraussetzung für eine Energieübertragung verfügt er nicht. Reiki Mikao empfing seine Gabe in der Askese. Weißes Körperfett ist ein guter Isolator. Die Hände von Dicken sind daher gut vor verschiedenen Formen von Strahlung isoliert. Energien können da kaum fließen. Je freier die Handflächen, umso besser können die Energien fließen.

Beim Handauflegen muss die Nase des Heilers frei sein. Nur dann können beim gleichmäßigen, langsamen und sehr tiefen Atmen die Energie in den Nasenflügeln angeregt werden. Diese Energie bildet das Grundrauschen, die lenkbare Leitenergie für den Heilungsvorgang.

Der Heiler benötigt eine Mischung aus körperlicher Anspannung und vollkommener geistiger Entspannung. Nur so ist er in der Lage, zusätzliche Energien aus dem Äther zu ziehen und für seine Heilung einzusetzen.

Darüber hinaus muss er die größte aller Energien aktivieren, den großen Weltschmerz. Der große Weltschmerz ist der Turbo und Synchronisator aller Energien. Nur im Konzert mit ihm gelingt das Fallenlassen in einer tiefen Gelassenheit und Freude. Dieses Gefühl manifestiert sich als ein starkes heißes Brennen das von der Brust ausgeht und sich über den Rücken und den Kopf in die Arme und Hände ausbreitet. Es ist ein rotes tiefes Pulsieren. Die Körper verschmelzen in diesem Moment zu einer vereint schwebenden Gestalt, losgelöst von allen Fixpunkten. Mir fließen in diesem Moment unweigerlich die Tränen. Ist diese Stufe erreicht, strömt es von alleine. Der Heiler selbst zieht sich zurück und läßt es geschehen. Dieser Prozess kostet viel Energie. Mir knurrt dabei der Magen laut und vernehmlich.

Zwischen den Händen beginnt der Körper des Patienten ein Eigenleben. Die Muskeln zucken und die Haut verändert ihre Temperatur. Die Wahrnehmungen des Patienten bei der Behandlung fallen unterschiedlich aus. Hier einige Stichworte aus der Beschreibung des Vorgangs: tiefe Wärme, Kribbeln und Pochen, Jucken der Nase, wiederholtes Niesen, Klopfen und Ziehen, Schlaffheit wie nach einem langen Marsch, heißes Blubbern wie dickes heißes Pflaumenmus. Aber auch sehr konkrete Prozesse: Durchbohren des betroffenen Bereiches mit einem festen daumendicken Strang/Strahl, bestehend aus vielen kleinen Fasern/Strahlen. Das durchbohrte Körperteil erscheint flüssig wie ein See.

Nach der Heilung fühlt der Patient das behandelte Organ. Es fühlt sich angenehm, matt und schwer an.  Sollten sich diese Gefühle nicht einstellen, war die Heilung nicht erfolgreich, bzw. fand nur virtuell statt.

Hier ist der Link zu einem Video. [youtubegallery]

[/youtubegallery]Aufgenommen wurde es unmittelbar nach dem Handauflegen auf ein arthritisches Knie. Befragt wurden die Gefühle und körperlichen Reaktionen beim Handauflegen.

Von Felix Cyano

Erkenntnisgewinnungstechniker

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