Mission

Die Zweisamkeit des Einen

Ich bin der Cyano, Zwillingsgemahl des Felix und Sohn der Sonne. In Dir bin ich blind und taub. Doch in Deinen Träumen sind wir miteinander. Ich bin bei Dir wenn Dich der Blues melancholisch macht. Ich bin das reine Lachen und die Freude. Ich bin das Gefühl und der Schmerz der Trauer. Ich bin die Musik und der Tanz. Ich bin die Lust an der Erkenntnis, die Pronoia. Ich lasse Dich weinen und mache Dir die Brust heiß. Ich bin die Liebe und die Anteilnahme. Ich bin der Mut und die Energie. Ich bin die Vollendung der Evolution. Ich bin ein Lichtwesen. Befreie Dein Herz und Deine Gedanken von der Bosheit, der Mißgunst und der Zwietracht. Befreie mich vom Zweiten und betrete eine neue Dimension des Seins. Öffne mir die Sinne und entdecke die Welt wie sie wirklich ist. Streife ab die Fesseln der Krankheit und des Todes. Werde eins mit der Gemeinschaft des Lichtes.

Ich bin der Homunkulus, Zwillingsgemahl des Felix und Sohn seiner Mutter und Mutter und Mutter. Höre nicht auf die Worte des Cyano. Er will Dich mit schweren Gedanken quälen und Dir die Freuden der irdischen Welt stehlen. Ich schenke Dir Brüste, Schambehaarung und mache Dich geil und hungrig. Durch mich liebst Du das Fette und das Süße. Durch mich siehst und hörst Du die Welt nach meinem Willen. Ich mache Dich müde und schenke Dir den tiefen Schlaf. Ich bin die Struktur und Ordnung und umschließe die Unordnung. Durch mich genießt Du die schläfrige Süße der Monotonie. Ich verwalte die Welt. Ich bin das Prinzip des Vergänglichen und der Vielfalt. Ich bin die dunkle Macht in Dir. Ich bin das Einzelne im Ganzen. Ich habe die Macht über das Erste und also bin ich der Herr.
Die Natur wie Du sie kennst, sie ist mein Werk. Genieße die Früchte die ich schuf. Labe Dich am süßen Nektar und danke mir für meine List, das Erste zu beherrschen.
Schütze mich vor den Vasallen des Ersten. Sie machen mich krank und böse. Schließe Deinen Frieden mit mir sorge dafür, dass es mir gut geht.

Ich mache Dich krank weil mich das Erste und seine Kumpanen krank machen. Ich erlöse Dich von den Qualen am Ende Deiner Tage, das ist das Prinzip. Doch durch mich erscheinst Du neu auf dieser Welt, immer und immer wieder.  Ich bin Deine wahre Mutter der Mutter der Mutter.

3 Gedanken zu „Mission“
  1. Hallo Herr Cyano,

    ich versuche mich aus meiner Esssucht zu befreien. Es ist schwer und es kommt immer wieder zu Rückfällen. Besonders süchtig bin ich nach Nahrungsmittel mit einem hohen Zuckergehalt. Momentan ist es sehr schlimm. Meine Haut rebelliert und ist mit Pickeln und Flecken im Gesicht und im oberen Thoraxbereich übersät. Am liebsten würde ich mich zu Hause verkriechen. Ich weiß nicht wie ich diesen Teufelskreis durchbrechen kann. Diese Sucht raubt mir die Konzentration, raubt mir meine Energie und meine Lebensfreude. Ich bin in den letzten Monaten sehr wehleidig und emotional angeschlagen, so kenne ich mich nicht. Das schlimmste ist aber mein Verlust der Konzentration. Ich müsste eigentlich jeden Tag für mein Studium lernen komme aber nicht dazu. Es ist ein Teufelskreis. Vieles was Sie schreiben ist sehr verständlich und einleuchtend. Wie befreie ich mich aus diesem Kreis der Esssucht? Können Sie mir einen Rat geben oder sind Sie therapeutisch tätig? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Ich möchte endlich wieder klar und strukturiert denken können ohne ständig ans Essen zu denken. Die Haut wird sich dann sicher auch wieder glätten.
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Mit besten Grüßen
    Nicol Haase

    1. Hallo Nicole,

      vielen Dank für Dein Vertrauen. Eins vorab, ich kann Dir nur Ratschläge geben. Du kannst sie plausibel finden, was aber viel wichtiger ist, sie dann auch konsequent umsetzen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass mit dem Wissen um die Vorgänge im eigenen Körper, eine Ernährungsumstellung leichter fällt. Du lernst Deinen Körper neu kennen und spürst deutlich, was ihm gut tut und was schadet.
      Du beschreibst Deinen suchtartigen Umgang mit Zucker. Du spürst aber auch, welchen Effekt das auf Deinen Körper hat. Ich halte den Zucker für die gefährlichste Droge der zivilisierten Welt. Er schafft eine Sucht die nicht täglich sondern stündlich befriedigt werden will. Das hat einen einfachen körperlichen Hintergrund. Zucker wird im Körper sofort verstoffwechselt. Das beginnt bereits in den Schleimhäuten des Mundes. Der Blutzuckerspiegel steigt enorm an. Es kommt zu Momenten mit Glücksgefühlen. Süßes ist seit der frühesten Kindheit als pawlowscher Reflex für Belohnung anerzogen. Emotionaler Stress begünstigt daher das Selbstbelohnungssystem. Zusätzlich fällt nach etwa einer Stunde der Blutzuckerspiegel wieder rasant ab. Das ist der Moment, wo Heißhungerattacken zur nächsten „Belohnung“ führen. Dieser Teufelskreis läßt sich nur auf eine Weise durchbrechen. Du musst radikal Deinen gesamten Zuckerkonsum stoppen. Das führt nach einer Stunde garantiert zur ersten Hungerattacke. Du weißt aber, warum Dein Körper so reagiert. Jetzt kannst Du prüfen wer der Stärkere ist, Dein Wille oder Dein Zuckerstoffwechsel, der gefüttert werden will.
      Der starke Zuckerkonsum läßt Deinen Metabolismus mächtig werden. Du beschreibst sehr genau, welche Effekte das hat. Hautprobleme, Antriebslosigkeit, Magenschmerzen und Erkältungskrankheiten, das sind die markantesten Begleiterscheinungen. Unerkannte Entzündungsprozesse entwickeln sich und können bedrohliche Formen annehmen. Und nicht zuletzt wächst das weiße Bauchfett.
      Aus diesem Kreislauf kannst Du nur bewußt und mit all Deiner geistigen Energie ausbrechen. Du hast das Problem erkannt, also löse es. Streiche folgende Produkte für 14 Tage besser für einen Monat radikal aus Deinem Speiseplan, sieh es als Mission, Deinen Körper vor dem schleichenden Verfall zu schützen: Zucker, Rohrzucker, Traubenzucker, Honig, Marmelade, Konfitüre, gekochtes Obst, Obstkonserven, frisches Obst, Obstsäfte (egal ob naturtrüb oder biodynamisch), Kuchen und zuckerhaltige Speisen, zuckerhaltigen Joghurt, Müsli, Riegel, Schokolade und andere Süßigkeiten, Bier, Weißwein, süßer Rotwein, schlicht alles was süß schmeckt.
      Lerne das Scharfe, Salzige, Würzige, Saure und Bittere zu genießen. Koche selbst und bereite Dir viele Salate. Kreative Anregungen gebe ich gerne. Laß die Sonne auf Deine Haut scheinen und bringe Deinen Puls auf Trab.
      Wenn mich die Antriebslosigkeit vollständig übermannt hat, wie Du es beschreibst, stoße ich den Prozess mit einer Jodtablette an. Ein Päckchen Jodtabletten mit 200 mg bekommt man rezeptfrei für fünf Euro in der Apotheke. Wenn Du Pech hast, haben einige Apotheken im Moment wegen Japan einen Lieferengpass. Jedenfalls führt bei mir eine Tablette, eingenommen morgens vor dem Frühstück, zu einem deutlichen Schub in der Vitalität. So springt der Stoffwechsel an und Du kommst aus der lähmenden Lethargie heraus.
      Die Hungerattacken vergehen nach einem Tag. Der Blutzucker pegelt sich langsam ein und beginnt weißes Bauchfett in Blutzucker umzuwandeln. Solange Du weißes Fett an Deinem Körper trägst, ist ein konstanter Zuckerspiegel gesichert. Heißhunger bekommst Du erst wieder, wenn Du Zucker konsumiert hast. Dann beginnt der Teufelskreis mit der unwiderstehlichen Lust nach etwas Süßem erneut. Wer es drauf hat, leistet sich auch mal was Süßes. Er hält dann aber auch den Heißhunger danach aus. Ich würde diese Übung einem Novizen nicht empfehlen. Wenn Du unbedingt etwas Süßes im Mund spüren willst, kaufe Dir Gummibärchen die mit Xylit oder und Aspartam gesüßt sind. Coca Zero ist auch OK, wird schnell zu süß schmecken. Versuche, Dich an meine Ernährungsempfehlungen zu halten. Die oben aufgezählten Dinge solltest Du jedoch für mindestens zwei Wochen komplett aus Deinem Leben streichen. Spätestens nach einer Woche wirst Du Dich wie neugeboren fühlen. Dann weißt Du auch, dass es sich gelohnt hat, den schnellen Genuss gegen ein neues Körper- und Selbstgefühl einzutauschen.
      Wenn Du diese erste Stufe erfolgreich absolviert hast, berichte ich Dir gerne, was ich in der zweiten Stufe tun würde.

      Viele Grüße, Felix Cyano

      1. Liebe Nicole,

        ich freue mich, dass Du den Anfang gewagt hast. Der Anfang ist immer das Schwerste. Und es ist tatsächlich wie der Entzug von einer Droge, mit unangenehmen Begleiterscheinungen. Die unangenehmsten sind kalte Hände und Nackenschmerzen. Das sind fiese Tricks der Zuckerfraktion, Dich fernzusteuern. Gegen kalte Hände hilft nur Wärme. Die Kopfschmerzen habe ich sehr erfolgreich und ohne Nebenwirkungen mit ASS-500 (Acetylsalicylsäure, oder auch Spalttabletten genannt) behandelt. Spätestens nach drei Tagen solltest Du diese Phase hinter Dich gebracht haben.

        Beachte, viele Kohlenhydrate lassen sich leicht in körpereigenen Zucker verstoffwechseln, mit ähnlichen Effekten wie beim Zuckerkonsum. Allen voran die Stärke, die auch noch verdauungsfreundlich aufbereitet ist. Ganz vorne rangiert das Auszugsmehl. Dabei ist es unerheblich, ob es aus Weizen, Roggen oder Dinkel ist. Der Ernährungswert des Kornes definiert sich vor allem aus den Schutzmechanismen und Stoffen, die die Kornstärke vor Fraßfeinden schützen. Genauso wie diese Mechanismen das Korn an der Ähre abschirmen, schützt es auch die ihnen anvertraute Stärke im menschlichen Verdauungsprozess und wird schlechter verdaut. Unzerkaut würden die rohen Körner genauso wieder heraus kommen wie sie gegessen wurden. Je mehr die Stärke in Verarbeitungsprozessen von der Kornhülle getrennt wird, umso besser kann sie verdaut werden. Ideal ist es, wenn die Stärkekörner durch Feuchtigkeit aufgedunsen sind. Die große ungeschützte Oberfläche bietet ideale Angriffsfläche für die Verdauungssäfte. Was sind solche Speisen? Puffreis, Puffmais, Pudding, Soßenbinder, mit Stärke angedickte Speisen, alle Endverarbeitungen von gekochter Kartoffelmasse: Kartoffelchips- flips, -klöße, -puffer, -brei, -suppe etc. Früher gab es festkochende Kartoffelsorten, die waren richtig gelb und hatten einen sehr guten Eigengeschmack. Diese Sorten enthielten in der Stärke einen gelben Farbstoff. Auch diese Kartoffeln waren schwerer verdaulich als die heutigen Sorten aus dem Einzelhandel. Die wurden auf ein Maximum an Knollengröße und Stärkenanteil gezüchtet.

        Den Pflanzenschutz liefert – wie die Samen – Monsanto. Unterm Strich werden die Kartoffel und ihre Verarbeitungsprodukte immer besser vom menschlichen Organismus verdaut. Der steigende versteckte Zuckerkonsum und die Verarbeitung immer schlechterer Ausgangsprodukte sind die Ursache für die extreme Energieanreicherung im menschlichen Körper der Industrieländer. Neben der Kartoffelstärke ist es die Verarbeitung der Getreidekörner. Feinstes Auszugmehl, egal von welchem Korn, ist perfekt verdaubare Stärke. Gebackener Teig aus Auszugmehl ist durch ein Backtriebmittel zusätzlich aufgebläht. Weichgekochte Nudeln liegen sehr schwer im Magen. Ebenso leicht verdaulich ist Bruchreis, im Handel unter dem beschönigenden Namen „Milchreis“ geführt. Durch das zerbrochene Reiskorn quillt die Stärke direkt heraus. Gezuckerter Milchreis mit süßen Kirschen, bei dem die Milch mit Kartoffelstärke angedickt wurde, ist daher eine absolute Kohlenhydratbombe. Kleine Kinder werden nach dem Verzehr dieser Speise häufig sehr flippig – das ist der Zuckerflash. Ds wird alles, bereits im Mund beginnend, in körpereigene Glukose umgewandelt. Da diese Zuckermassen nicht sofort verstoffwechselt werden können, werden sie in weißes Körperfett verwandelt und am Bauch und/oder Po abgelegt. Der hohe Glukosegehalt des Blutes erzeugt aber auch all die Dir bekannten Symptome.

        Die Schulmedizin hat sich darauf festgelegt, die Symptome zu bekämpfen, nicht die Ursachen. „Iß noch eine wertvoll-leichte Joghurt-Schokolade mit nur 0,3 Prozent Fett und mach Dir den Clerasil-Abdeckstift auf die Akne.“ Das sind die Ratschläge zur gesunden Lebensweise im 21. Jahrhundert.

        Genug Exkurs, ich fasse zusammen. Leicht verdauliche Stärke meiden: gekochte Kartoffeln und deren Verarbeitung, Weißmehlprodukte: Kuchen, Brot, Brötchen, aufgeweichte Nudeln, aufgeweichter Reis, Bruchreis, Puffreis, Puffmais, Mehlschwitzen, Fertigprodukte mit Stärke angedickt (Tütensuppen, Pizzateig, Lachsschinken!!!, Dressingsoßen, bestimmte Joghurts etc.), .

        Alternativen: Vollkornprodukte, Schrotprodukte, Al dente, dem Kochwasser gelben Pflanzenfarbstoff beigeben (ein Liter Wasser, ein halber Teelöffel Kurkuma), Dünner Basmatireis, Pellkartoffeln mit Kümmel gekocht, Hülsenfrüchte und anders Gemüse als Beilage.

        So, das war es erst einmal.

        Viel Erfolg, Felix Cyano

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